Elektrofahrzeuge: Team Odenwald bei der Rallye WAVE durch die Schweizer Berge über Liechtenstein bis Kempten.
Wenn morgen, Sonntag, in Frankfurt die Internationale Automobilausstellung (IAA) zu Ende geht, sind sie zwar in aller Munde gewesen, aber so richtig in Fahrt gekommen sind die Elektrofahrzeuge noch nicht. Welcher Messebesucher weiß denn schon, dass zeitgleich zur IAA über 20 verschiedene batteriebetriebene Fahrzeuge zwei Wochen lang durch Mitteleuropa unterwegs waren, um für den Umstieg auf den klimaneutralen Individualverkehr zu werben?
»Wir wollen damit eine Welle des Enthusiasmus für Elektrofahrzeuge in Gang setzen. Jedes Team hat zu Hause mit eigenen Solarzellen erzeugte Energie in das öffentliche Stromnetz eingespeist. Über dieses werden die Batterien unterwegs wieder aufgetankt, was bedeutet, dass die Fahrzeuge zu 100 Prozent klimaneutral und immissionsfrei am Rennen teilnehmen«: Louis Palmer ist der Tour-Di- rektor und Initiator der WAVE, jener Werbetour durch acht Länder, die vor zwei Wochen in Paris gestartet ist und morgen auf dem Staromestske Na- mesti in der Altstadt von Prag enden wird.
Palmer ist ein Visionär. Schon mit elf Jahren hat er sich zum Ziel gesetzt, einmal mit einem umweltfreundlichen Fahrzeug auf Weltreise zu gehen. Als er erwachsen wurde, gab es ein solches Fahrzeug immer noch nicht zu kaufen, leitet der heute 39 Jahre alte Solarpio- nier aus der Schweiz seine Vorträge gerne ein. Also brachte er seine Idee zu Papier und suchte sich in seiner Heimatstadt Luzern Leute, die seinen Traum verwirklichen halfen: »Es sollte mit Solarenergie angetrieben werden, 300 Kilometer weit fahren können und ausschauen wie ein Lamborghini.«
So entstand das Solartaxi, mit dem er durch 38 Länder gefahren ist und dabei die Erde umrundet hat. Mit »WAVE – Let’s move the World!« will er den Beweis antreten, dass es inzwischen jede Menge alltagstaugliche Elektrofahrzeuge gibt, die den Anforderungen wie Ansprüchen zeitgemä- ßer Mobilität entsprechen.
Bei der Rallye gibt es kein Preisgeld und es geht auch nicht allein um Geschwindigkeit. Palmer hat die Bewerber so ausgewählt, um die größtmögliche Bandbreite an Fahrzeugtypen und -klassen an den Start schicken zu können. Die Teilnehmer kommen aus Deutschland (8), der Schweiz (6) und mit je einem Fahrzeug aus Österreich, der USA, der Tschechischen Republik, Indien, Groß-Britannien und den Vereinigten Arabischen Emiraten.