Das Land steckt in der schlimmsten Krise seit Ende des Zweiten Weltkriegs und die besten Wachstumsprognosen werden dem Deutschen Bundestag vorausgesagt. Immerhin, auch so lassen sich Arbeitsplätze sichern und schaffen. Unterdessen fordert Arbeitsminister Hubertus Heil das Recht auf Home-Office für alle. Und wer nichts davon hat, kann sich jetzt immerhin die Antragsformulare für Arbeitslosengeld II von Zuhause aus im Internet herunterladen. Dafür geht Verdi wieder mal auf die Straße und legt den Öffentlichen Nahverkehr lahm. Wen schert es schon, dass andere um ihren Job bangen müssen, wenn sie zu spät zur Arbeit kommen? Wenn schon Home-Office, dann bitte zuerst für die, die bestreikt werden, Herr Heil und Herr Werneke. Alles eine Frage der sogenannten Sozialen Gerechtigkeit. 

Alles gar nichts gegen ein noch größeres Problem. Die zweiten Ferien in Folge, in der man nicht die Welt bereisen kann, belastet da viel stärker, wehklagen die Nächsten. Ob vor oder nach der Pandemie oder vielleicht sogar immer noch mittendrin: Was also ist anders geworden? Jeder sorgt sich zuerst um sein Wohlergehen und das seines Klientels. Oder wie Bertold Brecht es noch deutlicher gesagt hat in der Ballade über die Frage: Wovon lebt der Mensch? Zuerst kommt das Fressen, dann kommt die Moral.

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