Man soll nicht Äpfel mit Birnen vergleichen. Richtig. Schon deswegen will ich vorneweg klarstellen, dass mir nichts ferner liegt, als das Leid und die Sorgen des einen gegen die des anderen ausspielen zu wollen. „In Deutschland warten mehr als 10 000 Menschen auf ein Leben rettendes Spenderorgan. Alle acht Stunden stirbt ein Mensch, weil kein passendes Organ gefunden werden kann. Vielen von ihnen könnte geholfen werden, wenn mehr Menschen einen Organspendeausweis mit sich tragen würden.“ Mit diesen Worten hat der damalige Gesundheitsminister Hermann Gröhe schon 2016 die Not derer zusammengefasst, deren Überleben von der Hilfe anderer abhängig ist.

Gar nicht so lange her: Weil sich über die Jahre daran nichts geändert hat, hat der Bundestag im Januar das Thema beraten, mehrheitlich die von den Betroffenen erhoffte Widerspruchslösung aber abgelehnt. Mit Verweis auf die Grundrechte: das Selbstbestimmungsrecht des Einzelnen wurde höher eingestuft als ein zumutbarer Beitrag für den Nächsten. Auch damals hieß es: Eine Frage der Abwägung. So rasch ändern sich die Zeiten. Gehen Sie mit der Zeit und nehmen nicht nur Ihre Maske mit, wenn Sie das Haus verlassen, sondern denken Sie auch daran, einen Organspendeausweis mitzuführen. So einfach geht Leben retten.

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