Liebes Virus! Stopp, eine solche Anrede geht gar nicht, sorry. Also: Du böses, böses Virus! Du hast so gut wie alles erreichen können, was virenmöglich ist. Das Land ins Chaos gestürzt, Angst und Schrecken verbreitet, die Krankenhäuser gefüllt und auch die Wahl zum Unwort des Jahres wirst du gewinnen. Falls nicht, ist dies Wahlbetrug. Donald ist dir bestimmt behilflich dabei, wie man dies medial in Szene setzt. Um eines beneidet er dich jetzt schon: Über nichts und niemand wird mehr geredet und geschimpft als über dich. 

Wenigstens zu den Feiertagen hättest du uns mal für ein paar Tage in Ruhe lassen können. Besonders übel nehmen wir dir, dass wir deinetwegen jetzt nicht mehr zum Baumarkt dürfen und auch nicht mehr zum Friseur. Und abends noch schnell zum Supermarkt fahren, um den Vorrat an Spirituosen aufzufüllen? Na, wenigstens müssen wir deinetwegen nicht verhungern. Aber alles andere ist futsch, allein wegen dir, du blödes, blödes Virus! Alles hast du fest im Griff. Wo man hinschaut: Nichts geht mehr ohne Maske und nur auf Abstand. Kein Schwimmunterricht für die Kinder und sonntags kein Spiel auf dem Fußballplatz. Alles viel zu gefährlich? Nur dann nicht, wenn man fürs Kicken bezahlt wird und die Nation den Fernseher einschaltet, um es sich anzusehen. Na also, es geht doch. Was wären wir ohne unsere virusfreien Zonen Brot und Spiele?

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